Lange Zeit hatte ich die für einen Theologieprofessor wohl schönste Dienstadresse der Welt: Karl-Rahner-Platz 1. Anlässlich des 120. Geburtstags und 40. Todestags von Karl Rahner SJ (1904-1984) möchte ich an diesen vermutlich wichtigsten katholischen Theologen deutscher Sprache im vergangenen Jahrhundert erinnern. Dabei berichte ich zunächst in einem ersten Teil von biografischen Entdeckungszusammenhängen, in denen sich Rahner für mich als ein Vademecum-Theologe erwiesen hat: als einer, der mitgeht und auf jeder einzelnen Wegetappe Wichtiges zu sagen hat. Und den es sich dann in einem zweiten Teil kreativ weiterzudenken lohnt.
Kirchenvater der Moderne
Seit meinem Tübinger Assistentenzimmer haben meinen akademischen Weg zwei Portraits begleitet: eines von M.-Dominique Chenu, über dessen theologische Ortswechsel ich meine Doktorarbeit geschrieben haben, und eines von Karl Rahner, über den ich weniger viel geschrieben habe, der für mich aber nicht weniger prägend ist. Beide sind für mich die wohl wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts. Kurz vor Beginn des Zweiten Vatikanum hatte der französische Dominikaner Chenu dem deutschen Jesuiten Rahner geschrieben, angesichts der kurial vorbereiteten Textschemata drohe das bevorstehende Konzil eine von Rom dominierte „Operation der Geistespolizei in den geschlossenen Mauern der Schultheologie“ zu werden. Rahner antwortete postwendend:
„Die dogmatischen Schemata sind wirklich nicht das, was wir erwartet haben. Sie sind kein Wort an die Welt von heute, sie sind sterile Schultheologie ohne Kraft und Leben, Exzerpte aus Römischen Schulthesen. […] Wir sollten alles tun, um auf dem Konzil enge Kontakte zwischen den deutschen und französischen Theologen zu finden. Wir haben dieselben Anliegen und dieselben Sorgen.“
Konzilskarikaturen: Chenu und Rahner – not amused
Durch das Konzil, das Rahner dann – wie auch Chenu – wesentlich mitgeprägt hat, wurde er zu einer Art Kirchenvater der Moderne, der auf einem Kirchenfenster in San Francisco sogar als ein solcher verewigt wurde. „Glauben heißt: Die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang aushalten“ – mit diesen Satz hat es Rahner denn auch in das neue Gotteslob geschafft. Auch für mich persönlich ist er ein wichtiger Lehrer. Und zwar einer, der nicht unfallfrei nachgesprochen werden möchte, sondern schöpferisch „ins Eigene zwingt“ (Roman Siebenrock). Ich bin oft zu seinem Grab in der Innsbrucker Jesuitenkirche gegangen, um mich und andere daran zu erinnern.
Ein Mann für übermorgen?
Der Jahrhunderttheologe Rahner war ein theologischer Meister der Kunst, in der (neu-)scholastisch geprägten Sprache des Alten bahnbrechend und wegweisend Neues zu sagen. Sein wichtigster Beitrag zur Theologiegeschichte ist die sog. ‚anthropologische Wende‘. Das heißt, dass wir in der Rede von Gott immer mit dem beginnen müssen, was wir (zumindest einigermaßen) kennen: mit dem Menschen (bzw. dessen Geheimnis). Anders gesagt: Man kann von Gott heute theologisch nicht mehr reden, ohne auch vom Menschen zu sprechen. Menschliche Erfahrung ist die Basis, um überhaupt vom Geheimnis Gottes sprechen zu können. Angesichts der Klimakrise wäre die Anthropozentrik dieses Ansatzes heute ‚erdbezogen‘ in Richtung einer terrestrischen Wende der Theologie entgrenzen. Einen Ansatzpunkt böte unter anderem Rahners faszinierende Ostertheologie in Glaube, der die Erde liebt.
In ihrer tiefgründigen Schlitzohrigkeit sind die meisten seiner Beiträge anregender und frischer als vieles, was man heute in der Theologie zu lesen bekommt. Rahner ist daher tatsächlich ein „Mann für übermorgen“ (Karl Lehmann). Selbst theologische Gegner anerkennen, dass er z. B. mit seinem Grundkurs des Glaubens eine „imponierende Synthese“ vorgelegt hat, die „eine Quelle der Inspiration bleiben wird, wenn einmal ein Großteil der heutigen theologischen Produktion vergessen ist“ (Joseph Ratzinger). Es lohnt sich, ihn als einen Klassiker der theologischen Moderne von den eigenen Erfahrungen her wiederzulesen. Wer Rahner liest, darf allerdings die Mühe der theologischen Arbeit am Begriff nicht scheuen („Man soll die Dinge nicht komplizierter, aber auch nicht einfacher machen, als sie sind“) – man wird nicht nur in intellektueller, sondern auch in existenzieller Hinsicht reichlich belohnt.
In Innsbruck hatten wir einige Semester lang einen Rahner-Lesekreis, zu dem im Schnitt ca. 15 Studierende gekommen sind. Einfach so – ganz ohne ECTS-Punkte und Notendruck. Wir waren dabei immer wieder erstaunt, wie viel der alte Rahner noch immer zu sagen hat. Seine Texte erwiesen sich nicht nur als überraschend zeitgemäß, sondern auch als existenziell berührend und spirituell anregend. Der beste Text für Einsteiger:innen ist meiner Erfahrung nach Rahners fiktive „Rede des Ignatius an einen jungen Jesuiten von heute“ (1978), in der wesentliche Elemente seines Denkens anklingen – einer der schönsten Texte Rahners überhaupt, den er selbst nicht nur als sein „spirituelles Testament“, sondern auch als ein „Resümee“ seiner gesamten Theologie bezeichnete.
Rahner und die Praktische Theologie
Warum beschäftige ich mich als Praktischer Theologe mit einem, wenn nicht dem katholischen Systematiker des 20. Jahrhunderts? Nun – das tun ich und andere zum einen, weil Karl Rahner mit dem mehrbändigen Handbuch der Pastoraltheologie (1964-1972) für deren „zweite Gründung“ (Rainer Bucher) im Kontext des Zweiten Vatikanums steht. Sie ermöglichte es dem Fach, über seinen vorkonziliaren Status einer epistemisch schwachen Theologia minor (Rahner: „Sammelsurium“, bestehend aus einer „Sammlung psychologischer, didaktischer, soziologischer Klugheitsregeln, die aus der einfachen Seelsorgepraxis unmittelbar gewonnen werden“) hinauszuwachsen und zu einer epistemisch anspruchsvollen, fachgewordenen Selbsterinnerung der Gesamttheologie an ihren eigenen konzilstheologisch konstitutiven und nicht nur applikativen Praxisbezug zu werden:
„Wenn ein Konzil ‚Über die Kirche in der Welt von heute‘ in einer eigenen Konstitution [= Pastoralkonstitution Gaudium et spes] handelt, dann muss es dieses Thema doch auch […] in der Theologie geben. […] Es bedarf einer praktischen Theologie, die es […] noch gar nicht gibt. Das pastorale Konzil ruft nach einer neuen, in ihrer Thematik wesentlich erweiterten […] Pastoraltheologie […]. […] Auf dem Gebiet einer so verstandenen […] ‚Praktischen Theologie‘ ist fast noch alles zu tun.“ (Karl Rahner).
Zum anderen hat Rahner damit nicht nur der Praktischen Theologie (mit großem P) zu denken gegeben, sondern vielmehr auch selbst als praktischer Theologe (mit kleinem P) die „unterschiedlichsten Orte der kirchlichen Praxis als Probleme der Theologie“ (Rainer Bucher) bearbeitet. Sein (pastoral-)theologisches Hauptwerk ist daher weniger der Grundkurs des Glaubens als vielmehr die vielen dunkelblauen Bände seiner Schriften zur Theologie: Gelegenheitsschriften (im besten Sinn des Wortes), in denen Rahner die großen Themen der Rede von Gott an unzähligen kleinen Orten (z. B. Gefängnis, Pfarrbücherei, Bahnhofsmission oder das Gespräch mit ungläubigen Verwandten) verhandelt. Sie bleiben ebenso eine theologische Fundgrube wie seine großen Lexika, in denen sich so wunderbare Artikel wie jener zum Stichwort Sternenbewohner im LThK2 finden. Auch in dieser Hinsicht gilt: „Alle Pastoraltheologie nach Rahner ist daher Pastoraltheologie in der Spur Rahners.“ (Rainer Bucher).
Würzburger Konzilstheologie
Erste Station Würzburg. Dort habe ich Karl Rahner erstmals über seinem ehemaligen Münsteraner Assistenten Elmar Klinger und dessen Würzburger Assistenten Hans-Joachim Sander kennengelernt. Neben den fundamentaltheologischen Vorlesungen Klingers bahnte mir dessen Büchlein Das absolute Geheimnis im Alltag entdecken mit dem Untertitel Die spirituelle Theologie Karl Rahners einen ersten Zugang. Es folgten ein Seminar zum Hörer des Wortes sowie eine Vorlesung zur Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts bei Hans-Joachim Sander – und eine fundamentaltheologische Prüfung, in der ich Rahners Hörer mit einem Fallschirm-Pull zusammengebracht habe. Wir alle wussten damals, dass neben Klingers Dienstzimmer ein wahrer Schatz lagerte: der Konzilsnachlass Karl Rahners, den dieser ihm anvertraut hatte. Rahner faszinierte mich als junger Student vor allem in der Alltagsbezogenheit seiner Theologie (wie auch Henning Luther und Madeleine Delbrêl), in deren Kontext er menschliche Erfahrung als einen unerschöpflichen locus theologicus und genau darin auch Gott als einen Deus semper maior erschloss.
Aus fundamentaltheologischen Gründen bin ich dann schließlich gegen Ende meines Studiums zu Rolf Zerfaß in die Pastoraltheologie gewechselt – einem Innsbrucker Rahnerschüler wie Elmar Klinger, der so wunderbare Rahner-Geschichten zu erzählen wusste wie die, dass Rahner einmal beim Kaffee seinen Rosenkranz (mit dem er häufig allein in der Innsbrucker Jesuitenkirche betete) aus der Tasche zog und ihn mit den Kindern am Tisch als Eisenbahn fahren ließ. Ein großer Theologe wird wieder zum Kind und spielt mit seinem Rosenkranz Eisenbahn… Wie auch immer: Elmar Klinger und Rolf Zerfaß haben beide mit ihrer befreiungstheologisch ausgerichteten Konzilstheologie Rahnerscher Prägung meinen weiteren akademischen Weg stark beeinflusst. Der ging für mich zunächst einmal in Berlin weiter, wo ich an einem theologischen Start-up-Unternehmen der Dominikaner mitgearbeitet habe.
Gott – ein anonymer Berliner?
Karl Rahner hat mich auch dorthin begleitet. Mein erstes, zusammen mit Michael Hölzl an der FU Berlin angebotenes Hochschulseminar war ihm gewidmet: Karl Rahner, ein praktischer Theologe? Transzendentale Anthropologie als Ort existentieller Rede von Gott. Nachdem kein einziger Studierender zur ersten Seminarsitzung gekommen war, fragten wir uns, ob Rahner überhaupt noch zeitgemäß ist bzw. was von ihm wohl bleiben wird – zumal die philosophischen Fundamente seiner transzendentalen Anthropologie in den Erschütterungen unserer Zeit längst brüchig geworden sind. Vermutlich sind es spätmodern anschlussfähige Begriffe wie Alltag, Geheimnis und Anonymität (dazu mehr im zweiten Teil dieses Beitrags). Dass Rahner die anthropologische Wende Kants in nachholender Selbstmodernisierung theologisch mitvollzogen hatte, ist jedoch ein Punkt, hinter den man heute – in der späten Moderne – keinesfalls mehr zurückfallen darf. Man sollte dort allerdings auch nicht stehen bleiben und nach dem „dogmatischen Schlummer“ (Immanuel Kant) nun in einen „anthropologischen Schlaf“(Michel Foucault) verfallen.
Rahner kann auch unter diesen veränderten Bedingungen der Zeit noch immer ein inspirierender theologischer Lehrer sein – als ein theologischer Mystagoge nämlich, der in das unendliche Geheimnis Gottes am Grunde der menschlichen Existenz hineinführt. Und zwar gerade an einem säkularen Ort wie Berlin. Ein häufig missverstandener Begriff Rahners ist dabei spätmodern radikalisierend umzukehren und auf Gott selbst zu beziehen. Dann geht es weniger darum, dass alle Menschen potenziell ‚anonyme Christ:innen‘ sind, sondern dass vielmehr Gott selbst ein namenloses Geheimnis ist – eben ein ‚anonymer Berliner‘. Dahinter steckt folgender Gedanke: Weil jeder Mensch (und nicht nur jede:r Getaufte) einen verborgenen Draht („übernatürliches Existenzial“) zu diesem Geheimnis hat, kann Rahner auch gelebten Humanismus als „anonymes Christentum“ anerkennen. Das war bei ihm weniger als übergriffige ‚Eingemeindung‚ von Nichtchrist:innen gemeint, sondern als eine ‚Enteignung’ allzu selbstgewisser Christ:innen: ihr Gott ist ein anonymer Gott, dessen Gnade in den Herzen aller Menschen guten Willens wirkt.
Tübinger Schule der Praktischen Theologie
Von Berlin nach Tübingen, wo ich von 2008 bis 2012 bei meinem Doktorvater Ottmar Fuchs als Assistent am Lehrstuhl für Praktische Theologie gearbeitet habe. In dieser Zeit ging mir auch Rahners hohe Anschlussfähigkeit an die Katholische Tübinger Schule auf, in der Johann Sebastian von Drey bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Pastoraltheologie – jenseits des schultheologischen Applikationsmodels – als „zwar nicht die angewandte, aber die umgewandte Dogmatik“ bezeichnete. Die hier noch fehlende komplementäre Tübinger Perspektive auf die Dogmatik als ‚zwar nicht angewandte, wohl aber umgewandte Pastoral‚ findet sich bei Anton Graf, der wenige Jahre später nicht nur beklagte, dass die „theoretischen Theologen leicht den Blick in das Leben […] verschmähen, die theoretische Theologie zu sehr von […] dem praktischen Interesse entfernen und auf die praktische Theologie mit einer gewissen Geringschätzung herabblicken“, sondern auch, dass „hinwiederum die praktischen Theologen leicht das wissenschaftliche Interesse […] fallen lassen und sich ganz und gar in das Leben und die Praxis versenken“.
Lange bevor Rahner mit dem Tübinger Pastoraltheologen Franz X. Arnold das Handbuch der Pastoraltheologie herausgab (und Ottmar Fuchs später eine Praktische Gotteslehre, Gnadentheologie, Ekklesiologie, Sakramentenlehre, Eschatologie etc. vorlegte), hatte er in entsprechender Weise die Innsbrucker Verkündigungstheologie kritisiert, die neben der schultheologischen Dogmatik einen pastoral ausgerichteten Vorfelddiskurs eröffnen wollte. Rahner zufolge ist jedoch die „strengste, leidenschaftlich der Sache allein ergebene“ Theologie in Wirklichkeit „selber auf die Dauer die kerygmatischste“. Dogmatik muss in ihrem Existenzbezug also selbst pastoral sein und den pastoralen Sinn des Dogmas erschließen. Die spezifisch praktisch-theologischen Herausforderung besteht darin, diesen systematisch-theologischen Erschließungsvorgang um die dogmatische Bedeutung der Pastoral zu ergänzen. Damit geht es nun weiter zur nächsten Station: Innsbruck, wo ich im Jahr 2012 eine Professur antrat.
Entgrenzungen Innsbrucker Gnadentheologie
Karl Rahner gehört zu Innsbruck wie die berühmte Nordkette. Hier liegt er nicht nur in der Jesuitenkirche begraben (als ich mich 2010 auf einen Innsbrucker Lehrstuhl beworben hatte, führte mein erster Weg dorthin), hier kann man auf Schritt und Tritt auch seinen Spuren folgen und z. B. im Schwarzen Adler noch immer jenen Tisch sehen, an dem er einst mit Luise Rinser saß. Im Gespräch mit Roman Siebenrock lernte ich in Innsbruck De Gratia Christi kennen, Rahners erste Vorlesung zum Gnadentraktat (1937/38), in welcher er in das gravitätische Latein der Schultheologie etwas Unerhörtes hineinschmuggelte – jene Lehre vom universalen Heilswillen Gottes, die als „Grunddogma“ (Roman Siebenrock) des Zweiten Vatikanums dann auch Eingang in die Lehre des Konzils fand.
Vor allem Karl Rahner ist es auch zu verdanken, dass die Kirche sich auf dem Konzil im Zeichen einer sakramentalen Ekklesiologie als „universales Sakrament des Heils“ (LG 48/GS 45) der Welt definierte: Ekklesiologie und Gnadenlehre gehören im universalen Heilswillen Gottes zusammen. Signum visibile invisibilis gratiae – diese alte scholastische Formel gilt nun nicht mehr nur für die sieben Sakramente, sondern auch für die Kirche als Ganze in der Diaspora der Welt. Auch sie ist (zumindest von ihrem dogmatischen Selbstanspruch her!) das sichtbare Zeichen („signum visibile“) einer unsichtbaren Gnade („invisiblis gratiae“), die auf zuvorkommende Weise auch außerhalb der Kirchenmauern wirkt: „Das Zeichen ist nie einfach identisch mit den Bezeichneten; die Kirche ist das Zeichen für das Heil der Welt – und das Heil erstreckt sich natürlich weit über dieses sakramentale Zeichen hinaus.“ (Karl Rahner).
… und wie weiter in Münster?
Meinem Wechsel von Innsbruck nach Münster habe ich vor kurzem ‚den Rahner gemacht‘ (auch wenn dieser akademisch über München kam und ich immer nur bahntechnisch von dorther anreise) – auf der Spur meiner beiden Würzburger Lehrer Elmar Klinger und Rolf Zerfaß, die nicht nur in Innsbruck promoviert wurden, sondern sich auch beide in Münster habilitiert haben. An diesem neuen akademischen Ort frage ich mich nun zu Rahners 120. Geburtstag, was er für mich heute bedeutet. Dabei wird mir die bereits erwähnte Verknüpfung von Alltag, Geheimnis und Anonymität immer wichtiger. Sie erweist Rahner als einen erstaunlich heutigen, d. h. spätmodern gegenwartsfähigen Denker, dessen Theologie es in einem neuen Kontext fortzuschreiben gilt.
Teil 2 des Beitrags
Bildquellen: Archives-Chenu/Paris, Ch. Bauer